Ostertradition

Hallo Fliegerfreunde,
das Osterwetter war sicher für Radler, Wanderer, Grillfeste usw. ideal. Zum Fliegen war der recht frische,
böige Wind und die Blauthermik eher nicht gut. Heinz hatte UL-Schlepp angeboten, den ich Karfreitag nutzte.
Wir schaukelten uns auf 600m, wo ich einen brauchbaren Bart fand. Er trug sehr zuverlässig auf fast 2000m.
Da war ich denn auch schon dicht vor LuLu. Da startete ich den Dreiecks-Versuch. Über der Stadt war nur
blubberiges Steigen, aus dem ich auch oft herausfiel. Aus der Höhe ist Grabow scheinbar nahe, also anpeilen
und los. Nur Wald unter mir, mit normalgleiten und „saufen“. Grabow bescherte etwas Thermik, es versetzte
aber auch nach Hinten, wo ich doch zum Platz wollte. Der Gegenwindkurs mit überwiegend Sinken, bis zur
ungünstigen Höhe für Thermikentwicklung, war ein reines Glücksspiel. So kam die Entscheidung für eine
Außenlandeplatz. Über den Eldekanal musste es reichen. Da waren große, trockene Flächen, die ich ausgewählt
hatte. Schön diagonal anfliegen, um die größte Länge zum landen zu haben. Alles klar, doch das Schilf war
meterhoch, aber steif und wickelte nicht um die Basis. Dann ein Ruck, ein Platsch, ich lag in einem morrastigen,
stinkigen Graben. Ein Steuerbügelseitenrohr war hin, Kamera und Compeo eingetaucht. Schnell alles aus dem
Matsch gezerrt und raus aus dem Gurtzeug. Der Weg von der Eldebrücke durch den Wald war schnell geschafft.
Jürgen bot sich spontan an, beim Transport zu helfen. Wir wuchteten gemeinsam den Exxtacy aus dem Moor.
Meine verdeckten Sachen habe ich an der Badestelle, südlich des Platzes im Eldewasser geshwenkt, Schuhe, Socken,
Gurtzeug und die unteren Drachenteile. Dazu gab es von einer großen Gruppe Jugendlicher Technomusik - wow!
Als Letztes sprang ich in den Bach um wieder normal zu duften. Böse Zungen haben mich Moorhuhn und ähnlich
genannt. Das ist doch völlig überzogen.
Der Sonnabend war Trocknungstag für mein Geraffel. Am Ostersonntag habe ich noch mal Heinz bemüht und
einen UL-Schlepp gemacht. Wieder auf 600m geschaukelt, wieder im Bart mit gleichem Windversatz Richtung
LuLu. Entscheidung ob mit dem Wind weiter auf Strecke, oder ein Dreieck versuchen. Ich nehme das Dreieck,
aber anders herum, Ziel: Badesee N.-Gl. Es waren doch öfter Bärte in meinem Weg, die mich veranlassten, das
Dreieck entsprechend zu erweitern. So machte ich einen schönen Zwei-Stunden-Flug rund um den Windsack und
kam gut an unserer Startstelle an. So konnte ich meine Ostertradition mit Streckenfliegen fortsetzen, wenn auch
mit einer spektakulären Landung. Übrigens: Die Kamera funktioniert wiededer, Das Compeo nur bedingt. Es zeigt
an und zeichnet alles auf, läßt sich aber nicht mehr ausschalten. Da habe ich einen Kunstgriff. Aufschrauben,
die Warnanzeige aktiv werden lassen, wieder schließen. Dann ist es aus. Sicher wird Bräuniger es wieder normalisieren.
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Hallo Hans-Joachim,
verzeih wenn ich deinen Bericht leicht korrigiere, aber ich war doch so stolz am Karfreitag meinen Lehrer in die Thermik geschleppt zu haben, was ich nämlich tat, sprich Freitag war kein UL Schlepp.
l.iebe Grüsse
Andreas B.

Mein lieber Andreas, ich weiß nicht wen Du da am Seil hattest. Mich hat Heinz durch die Böen geschaukelt. Das war auch
mein einziger Start. Ostersonntag auch nur ein UL-Schleppstart. Das reicht auch als Stress für die alten Knochen.
Das kann man auch im DHV-XC, in der Flugwegaufzeichnung sehen.

Verzeih, wenn ich drauf beharre, am Freitag gab es keine UL Schlepps, Heinz war zwar vorort, hat aber nicht geschleppt, ich denke die Kollegen (Peter, Dietrich, Detlev, Andreas,…) werden das bestätigen.
Bis bald
Andreas

Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch zu Deinen mutigen und gelungenen Flügen!