Herzlichen Glückwunsch Sebastian! (Bei mir dauerts noch ein wenig, aber die Zeit bis Anfang Mai geht schnell rum … das werden dann eher 16,5 Jahre)
Tja, fliegerisch hatte das vergangene Wochenende doch einiges zu bieten, Olaf hat ja am Sonntag den Tagesrekord mit 50 min / 930 m erflogen, ich habe meinen Anzahl-der-Starts-Rekord auf 14 verbessert, davon 9 Kurzschlepps für die Windenfahrerausbildung. Insgesamt kamen erstaunliche 46 Starts zustande, ein Seilriß (mal wieder das rote …) und ein Startabbruch wegen Seilüberwurf (nach dem Seilriß waren die restlichen 500m über das blaue Seil gefallen, was keiner gesehen hat)
Das Wetter hat sich an die Vorhersage gehalten, sehr angenehmer NO Wind, zwar etwas kalt, aber mit 10-15 km/h gut startbar. Die Störung vom Freitag hatte tatsächlich für soviel Labilisierung gesorgt, daß unterhalb der Inversion (auf eben diesen 950m) teilweise recht kräftige Thermik entstehen konnte. Bei mir waren es maximal 4 m/s, im Schnitt etwa bei 1,5-2 m/s. Ab 13:00 Uhr standen wunderschöne Wolkenstraßen am Himmel, die sich erst am späteren Nachmittag langsam auflösten. Durch die guten Bedingungen konnten wir überwiegend auf Ausklinkhöhen um 450 - 500 m kommen.
Mitflieger waren nur wenige unterwegs, die Fallschirmspringer waren zu viert (2 solo, 2 Tandems) mit der kleinen Cessna und von den Segelfliegern nur die -23 (Doppelsitzer) mit Schleppausbildung am vormittag und nachmittags dann wohl irgendwo auf Strecke. Gegen Mittag kam als größter Vogel des Tages eine Antonov 124 nach Parchim, im langen Endteil flog sie ziemlich genau über den Platz, insofern gut, daß wir gewarnt waren
Die überaus größte Zahl an Mitfliegern stellten die diversen Zugvogelarten, Olaf hat ja schon berichtet. Völlig faszinierend zu beobachten, wie sie in langen Ketten den Himmel nach Thermik absuchen, um dann alle gleichsinnig einzudrehen, wenn ein einzelnes Tier einen Aufwind entdeckt hat. Für mich war das wieder einmal eines der großen Naturerlebnisse die diesen Sport so besonders machen.
Was unsere Technik am Platz anbetrifft: Wir haben den Windenkoffer und die Funkgeräte nun wegen Frostgefahr in der HDGF-Suite neben der Flugleitung untergebracht und stellen fest, daß man die Winde dringend auf Wintertauglichkeit (Kühlwasser?!) prüfen sollte, nicht, daß uns das Ding einfriert und möglicherweise der Kühler platzt.
Wenn wir uns das nächte Mal hier im Forum verabreden, rege ich an, die Möglichkeit der Umfrage zur Platzwahl zu benutzen. So kann jeder seine Stimme abgeben und wir stehen nicht wieder am Vorabend ohne klare Aussage da. Ich freu mich natürlich, daß es dann Sonntag früh doch bei vielen noch zu einer Entscheidung kam.
Was war noch? Ach ja, Samstag. Bei feinstem NNO-Wind in Bolt. gewesen, der ganze Tag war super fliegbar, man konnte recht einfach oben starten und auch gut toplanden, die Kante hat so gut getragen, daß viel Platz im Luftraum war, obwohl teilweise bis zu 14 Piloten den Himmel bevölkert haben. Bernd hat sich leider am Nachmittag beim Starthilfe geben eine kleine Platzwunde am Kopf und eine geprellte Schulter zugezogen, so daß wir ihn ins Krankenhaus Grevesmühlen bringen mußten, gottseidank nichts schlimmes und somit Entwarnung. Es hat dann gerade noch gereicht, bei Sonnenuntergang noch einmal zu starten und einen halbe Stunde lang dem aufgehenden Vollmond entgegen zu soaren … noch so ein Naturerlebnis.
Dann habe ich noch ein paar Photos, wie immer auf www.gruenepille.de, ein kurzes Video (groß, 11Mb oder klein, 3 Mb) vom Samstag ist auch schon dabei und die besten Bilder hänge ich wie immer hier mit dran.
Viele Grüße,
Henrik.