Bericht NG 28.08.2005

Hallo!

ich hatte gehofft, daß irgend jemand anderes mal was schreibt. Aber es scheint so als ob nur Nicht-Foren-Nutzer in Neustadt waren, also muß doch ich was zusammenfassen.

Los gings um ca. 11:30 Uhr bei schon recht gut entwickelter Thermik, Basishöhe allerdings erst auf 750 m aber 1-3m Steigen zentrierbar. Wir hatten SW Wind, ca. 10 km/h wie angesagt, also südlich der Bahn 27 und den parallel dazu operierenden Segelfliegern aufgebaut, mit der Absprache, daß uns die Linkslandevolte innerhalb des Platzes (der südliche Teil) gehört, dazu später mehr.

Auch am Sonntag ging es nicht ohne technische Pannen, leider (oder zum Glück) gleich zu Beginn ist am Tandem-Drachen das rechte Carbonfaserspannrohr gebrochen. Axel hatte im Schweiße seines Angesichts das Tandem aufgebaut über den ganzen Platz geschoben, erst auf den letzten Metern bekam er etwas Hilfe. Nach dem Abstellen an unserer Startstelle hörten wir ein lautes Knacken, nach kurzer Suche wurde das gebrochene Rohr gefunden. So mußte Axel die angereisten Gäste wieder heimschicken, wirklich schade, denn der Tag wäre sehr gut für Gästeflüge gewesen.

So sind Dietrich und ich mit den ersten Seilen gestartet, trotz niedriger Basis waren die Bedingungen schon recht gut. Leider ist mir nach den ersten 250 Metern Höhengewinn eingefallen, daß ich kein Funkgerät dabei hatte, nicht wußte, ob Parchim-HX aktiv ist, außerdem war es im T-Shirt auch recht frisch - ideale Bedingungen für einen kleinen Streckenflug :frowning: Also die Höhe abspiralt und wieder zum Landen gegangen, nachgefragt, was nun mit Parchim ist und dann begann das lange Warten …

… auf die Schulungsmaschinen der Segelflieger, die Fallschirmspringer, mehr Sonne. Die Segelflieger waren allzu häufig mit der 22 und 23 genau über unserem Ausklinkpunkt eingekreist, so, daß wir nicht schleppen konnten. Hatten wir da nicht eine Absprache? Auf unsere Kontaktaufnahme via Flugfunk reagierten sie gar nicht, erst als sich die Startstelle der Segelflieger einmischte und unmißverständlich sagte: Flieg’ da weg bewegte sich was, aber nur, damit dann gleich der nächste dort wieder einkreisen konnte. Muß ich mehr sagen?

Die Fallschirmspringer hatten das häßlichste aller Flugzeuge gechartert, eine Shorts Skyvan, Quelle unendlicher Fliegerwitze und zwar genau diese hier, in die bis zu 21 Personen passen, entsprechend viele Springer waren auch gleichzeitig in der Luft. Die Formationen waren recht sehenswert, die Unterbrechungen unsers Beriebs leider auch.

Am Nachmittag war die Basis dann auf 1100m angestiegen, Axel hatte einen schönen Flug, sonst hat leider kaum jemand was daraus machen können, auch mir ist die Lust vergangen, nachdem ich eine geschlagene Viertelstunde auf mein Startfenster gewartet hatte um dann durch den Bart durch gescheppt zu werden und nach Ausklinken und sofortigem Umdrehen nur noch Saufen zentrieren konnte. Wie sehr wünsche ich mir eine Sprechfunkverbindung zur Winde!

Gegen abend wurde es ruhig am Platz, meist ganz schwacher bis Null Wind von vorne und wir konnten noch viele Schlepps und Abflüge bei Ausklinkhöhen um 450m machen.

Besuch hatten wir auch, ein schauspielender Steffen mir seinem Laminar Eazy aus Rosenheim, der bereits in der NDR Talkshow fleißig für uns Werbung gemacht hat und nun mit seinen ersten sechs Windenstarts sein fliegerisches Repertoire um eine Nuance bereichern konnte. Hoffentlich ist auch weiterhin so traumhaft ruhiges Flugwetter, daß er seinen Windenschein diesen Herbst auch noch fertig machen kann! Steffen gibt in den Hamburger Kammerspielen diesen Herbst Kaurismäkis „Mann ohne Vergangenheit“ in der Hauptrolle, bestimmt ein sehenswertes Stück denn schon der Film ist genial, dazu noch ein drachenfliegender Hauptdarsteller …

Photos - ich gebe zu, ich war faul und habe entgegen meiner Art nicht ein einziges mal die Kamera in die Hand genommen, vielleicht findet sich ja noch jemand, der Bilder hat.

An der Schleuse trotzten wir den Mücken und haben den schönen Tag mit Landebier und Matjes ausklingen lassen, dabei angeregt die Möglichkeit des GS-Rückwärtsstarts an der Winde diskutiert, doch das ist ein anderer Thread, irgendwann.

Viele Grüße.

Henrik.

Hallo zusammen,

Zuerst einmal vielen Dank an Henrik, ohne dessen unermüdliche Berichterstattungen dieses Forum um einiges ärmer wäre!
Ich habe es an Sonntag endlich mal wieder geschafft an einem fliegbaren Tag Zeit zu haben, und so war ich nach langer Abstinenz (das letzte Mal war am 1. Mai) auch mal wieder dabei. Prompt musste ich auch feststellen, dass gerade für Anfänger wie mich eine derart lange Pause gar nicht gut ist. Mein erster Start war gleich ein Fehlstart. Ich habe mich zu weit aus der Schlepprichtung abtreiben lassen, und als Quittung wurde ich gleich sanft wieder abgesetzt.
Bei meinem zweiten Start hatte ich Pech: Seilriss in ca. 10- 15 Metern Höhe. Nix passiert, aber noch tiefer hätte ich das nicht haben mögen! Beim dritten Start habe ich es immerhin bis auf 140 Meter Höhe geschafft, dann riss das Seil schon wieder!! Ich dachte schon „es soll wohl heut nicht sein!“, aber dann hatte ich doch noch 4 schöne Starts. Leider war es inzwischen mit der Termik weitestgehend vorbei, und ich war aus 400 m Ausklinkhöhe genauso schnell wieder unten wie nach meinem 140 m Seilriss. Aber es hat Spaß gemacht, und ich hoffe dass wir dieses Jahr noch ein paar fliegbare Wochenenden haben werden. Ein paar Fotos habe ich auch gemacht. Die geben zwar nicht allzuviel her, aber ich zeige sie Euch trotzdem:
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Vielen Dank für euren Beiträgen! Es ist immer sehr schön und bereichernd lesen zu können wie es an den Tagen war, bei denen man selber nicht zu fliegen war. Auch schön mit Bildern…

Viele Grüße

Roberto

Gerade war ich in den Hamburger Kammerspielen und habe mir die Generalprobe zu „Der Mann ohne Vergangenheit“ angesehen. Ich bin begeistert und kann das Stück wirklich empfehlen. Und das nicht nur wegen Steffen Wink, dem „drachenfliegenden Hauptdarsteller“, das ganze Ensemble ist echt Klasse! Heute, am 8.9.05 ist Premiere, dann läuft das Stück bis Ende Oktober.

Viele Grüsse,
Stefan